Auf dieser Seite erfährst du alles Wissenwerte und Nützliche zum iRating- und Safety Rating System in iRacing.

iRating

In iRacing fährt man grundsätzlich gegen sich selbst und versucht zu jeder Zeit das Beste aus einem herauszuholen. Dennoch gibt es dazu ein Rating-System (iRating), welches nicht unbeachtet links liegen gelassen werden sollte.

Kurzum kann man sagen: Jeder, der in der Sitzung vor dir selbst ins Ziel fährt, nimmt dir iRating-Punkte weg. Andersherum nimmst du jedem iRating Punkte weg, der hinter dir das Rennen beendet. Aber da steckt natürlich noch deutlich mehr hinter dem iRating System.

Die genaue Anzahl an iRating Punkten, die man in einem Rennen ergattern kann, hängt von mehreren Faktoren ab und auf welchen Positionen diese Faktoren (anderen Fahrer) die Ziellinie überfahren. Wenn du vor jemandem mit einem höheren iRating ins Ziel kommst, gewinnst du mehr Punkte; Kommst du vor jemandem mit niedrigeren iRating als dein eigenes ins Ziel, erhältst du deutlich weniger Punkte. Nichts anderes fließt in die Berechnung der iRating Punkte ein. Weder die Vorfälle (Incident Points), die Startposition vor dem Rennen, die Zielposition am Ende des Rennens noch die gewonnen/verlorenen Positionen haben Einfluss auf die zu bekommenen Punkte. Gar nichts. iRacing orientiert sich hier an der "Elo-Zahl", bzw. "FIDE rating", bekannt aus der Schach-Welt.

Wenn man sich unter Fahrern umhört, werden oft Aussagen zu hören oder lesen sein, wie z.B.: "Du musst in der oberen Hälfte des Fahrerfeldes ins Ziel kommem um iRating zu erhalten". Dies ist eine sehr grobe, nicht ganz korrekte Aussage - bietet aber grundsätzlich eine halbwegs anständige Faustregel. Wenn du in einem Feld mit 17 Autos den 13. Platz belegst fällt das ziemlich sicher in die Kategorie "Dafür gibt's kein iRating". Ist der 13. Platz jedoch in einem Feld mit 16 ausschließlich deutlich höher gewerteten Fahrern erfahren worden, bekommst du unter Umständen dafür sogar noch iRating Punkte dazu oder, alternativ, ist der Verlust der iRating Punkte deutlich geringer.

Unter der Voraussetzung, dass in den gefahrenen Rennserien jeweils genügend Fahrer vorhanden sind um verschiedene Splits bilden zu können, ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass man in einem Feld mit deutlich unterschiedlichen iRating Wertungen fährt. Das ist auch ganz gut so und verdeutlicht hier auch nochmals, dass das System genau das tut, was es soll.

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Nur weniger Fahrer kommen über 2.000 iRating

Daten von April 2020 (UK-Fahrer)

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Nur weniger Fahrer kommen über 2.000 iRating

Daten von April 2020 (UK-Fahrer)

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Die Feldstärke (SoF = Strength of Field) ist im übrigen nicht Teil der Berechnung sondern nur eine Feldgröße. Die Feldstärke ist nur die durchschnittliche iRating Bewertung des Feldes. Und die iRating Punkte sind ohnehin schon in der Berechnung verankert, also warum das ganze nochmal mit einbeziehen? ;)

Dahingegen ist die Größe des Feldes (Anzahl der Fahrzeuge im Fahrerfeld) dafür verantwortlich, wie groß der gain (Zuwachs) oder drop (Verlust) von iRating Punkten in einem Rennen ist. In Rennen mit vielen Teilnehmern sind die Auswirkungen, egal ob +/-, deutlich geringer als in Rennen mit nur wenigen Teilnehmern. Wäre die Größe des Feldes nicht Teil der Berechnung, wäre die Gesamtzahl der Punkte, die man in einem Rennen gewinnen (oder verlieren) kann, deutlich größer, da man das iRating unter viel mehr Teilnehmern "aufteilen" müsste. Denk darüber so:

Das iRating ist ein Indikator dafür, ob du eine andere Person in einem Rennen schlagen solltest. Wenn dein iRating bereits höher ist als das von deinem Gegner, ist dein eigenes iRating bereits das vorhergesehenes Ergebnis sozusagen. Der Zuwachs an Punkten wird nur minimal ausfallen. Somit ist kein austausch der iRating Punkte zwischen dir und deinem Gegner mehr erforderlich, da ihr bereits in der richtigen Konstellation für zukünftige Wettbewerbe steht. Wenn dein iRating und das deines Gegners ungefähr gleich auf sind, ist der austausch der Punkte mittel. Unabhängig davon, wer vor wem ins Ziel kommt, bedeuten eure beiden iRatings, dass ihr bereits sehr nach beieinander seit. Somit ist hier auch kein größerer Austausch der Punkte erforderlich. Um sicherzustellen, dass der Prozess nicht unendlich lange dauert um dein iRating auf das entsprechende Niveau zu heben, gibt es dennoch einen kleinen Zuwachs an Punkten. Wenn dein iRating nun aber viel niedriger ist und du es schaffst den deutlich stärkeren Fahrer, bemessen am iRating, zu schlagen, so ist die iRating Bewertung zu diesem Zeitpunkt falsch. Der Austausch der Punkte ist größer, und sowohl der Zuwachs an Punkten bei dir, als auch der Verlust an Punkten bei deinem Gegner deutlich größer.

Solltest du also über das iRating in einem Rennen spekulieren und dabei nur berücksichten wie viele Fahrzeuge vor oder hinter dir sind, mag das zwar funktionieren, aber es ist und bleibt nur eine sehr grobe Vermutung des Ergebnisses.

Safety Rating

Alles Wissenswerte über das Safety Rating (SR) Sytem in iRacing:

Um in eine höhere Lizenklasse aufzusteigen, musst du dein Safety Rating verbessern. Ausschließlich über das SR gelangt man in höhere Lizenzklassen. Das iRating hat keinen Einfluss darauf. Wer in höheren Lizenzklassen fährt, kann diese Lizenzklasse wiederum auch verlieren, wenn das SR sich verschlechtert.

Das SR an sich ist ein Maßstab für die Sicherheit, bzw. "saubere Fahrweise" in allen Sitzungen (Qualifying, Warmup, Rennen [offiziell und inoffiziell]). Es werden nur die Anzahl der Vorfälle (Incidents) auf Basis der gefahrenen Kurven berücksichtigt. Für das SR zählt weder das Qualifying- noch das Rennergebnis. Grundsätzlich ist es besser ein saubere ohne Vorfälle zu fahren, als beispielsweise ein Rennen zu gewinnen mit x Vorfällen. Zumindest wenn du etwas auf das Safety Rating achtest.

Für jeden Renntyp (Straße, Oval, Dirt Oval & Dirt Straße) gibt es eigene SR Bewertungen. Die Kategorie, in die ein Rennen fällt, wird ausschließlich von der Klasse der Serie bestimmt. Wenn Beispielsweise im Mazda MX-5 Cup eine Oval Strecke gefahren wird, zählt das Rennen nachwievor in die Bewertung für das Straßen-SR ein. Die SR Stufen sind unabhängig voneinander. So kann man beispielsweise in der Straßen-Lizenz Klasse A sein und in der Oval-Lizenz immer noch Rookie.

Die Berechnung des SR basiert auf folgenden Vorfällen:

1 Punkt: Off Track / Running Wide

2 Punkte: Kontakt mit einer Wand oder anderen Stationären Gegenständen / Kontrollverlust des Fahrzeugs (Loss of Control)

4 Punkte: Kontakt mit einem anderen Fahrzeug

Das ausschlaggebende Kriterium für einen 1x Off Track Incident ist die geometrische Mitte des Fahrzeugs. Sobald sich diese geometrische Mitte Abseits der Strecke befindet, erhältst du 1x Off Track. Achtung: Die geometrische Mitte kann sich im Rennen verlagern, z.B. durch starkes einlenken in einer Kurve (Das Fahrzeug neigt sich nach außen)! Alles innerhalb der weißen Begrenzungslinien auf Strecken gehört noch zur Strecke. In einigen Kurven gehört auch noch der Curb, oder ein Teil davon, mit zur Strecke. Hier gilt es in Trainingssessions die Begrenzungen einfach mal zu testen.

Bei den Incidents ist es ebenfalls möglich, diese von einem anderen Fahrer sozusagen übertragen zu bekommen. Wenn du ein anderes Auto berührst, kann es sein, dass du dafür vorerst 0x angezeigt bekommst. Gerät dieses Fahrzeug durch deine Berührung anschließend (innerhalb von ca. 4 Sekunden) Off Track oder dreht sich, erhältst du dafür noch 2x Incident Punkte. Dies gilt solange, wie auf dem Bildschirm noch "0x" angezeigt wird.

Quelle

Incidents pro Rennen im Vergleich zum iRating

Daten von April 2020 (UK-Fahrer)

Quelle

Incidents pro Rennen im Vergleich zum iRating

Daten von April 2020 (UK-Fahrer)

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Das Safety Rating ist kein Instrument um dich oder alle Fahrer zu bestrafen. Es ist ein Werkzeug um die "Sicherheit" eines Fahrers zu quantifizieren (messbar zu machen).

Daher werden im SR auch nur Vorfälle gewertet. Es zeigt dir somit nur an, wie viele Vorfälle ein Fahrer hat, bzw. wie sauber diese seine rennen fährt. Je höher dein SR ausfällt, desto höher ist deine Lizenzklasse und somit auch die erlaubten Serien, in denen du teilnehmen darfst.

Somit "tauscht" man sein eigenes iRating immer nur mit dem Fahrerfeld aus. Die Anzahl der Punkte, die Du mit einem anderen Fahrer im Feld austauschst, hängt vom Unterschied zwischen den iRatings ab.

Während das SR aus dem Durchschnitt der Anzahl der Kurven pro Vorfall berechnet wird (Corners per Incident, kurz: CPI) ist die Anzeige des SR eine einfach zu lesende Zahl zwischen 1,00 und 4,99.

Wenn du ein x,00 SR Level überschreitest, erhältst du einen Zusätzlichen "Boost" von 0,40. Wenn du also z.B. vor einem Rennen ein SR von 2,97 gehabt hast, im Rennen dann +0,04 dazu bekommst, hättest du nach dem Rennen ein SR von 3,01. Dadurch, dass du den x,00 Schwellenwert aber überschritten hast und somit der Boost zum tragen kommt, ist dein neues SR nach dem Rennen bei 3,41. Dies funktioniert übrigens auch umgekehrt: Wenn du von 3,01 auf 2,99 zurück fällst (-0,02 in einem Rennen), wird auch hier der Boost abgezogen. Nach dem Rennen beträgt dein neues SR also entsprechend 2,59.

Wenn du eine Lizenzklasse aufsteigst, wird dir vom SR 1,00 abgezogen. Wenn du also z.B. 4,50 in Lizenzklasse C warst, bist du nach dem Aufstieg in Lizenzklasse B bei einem SR von 3,50.

Eine höhere Lizenzklasse ist grundsätzlich etwas gutes. Es ist wie eine Art Führerschein. Jedes Auto, bzw. jede Serie die du eventuell fahren möchtest, benötigt eine Mindestanforderung an Lizenzen. Wenn du z.B. die Skippy Barber Serie in Klasse D fahren möchtest, kannst du das genauso gut mit Lizenzklasse A. Das kann man auch ganz gut als "Puffer" sehen. Solange man Klasse D Serien fahren möchte und eine höhere Lizenzklasse besitzt, braucht man sich nicht so viele Gedanken um das SR zu machen und eine Abstufung auf Lizenzklasse B ermöglicht immer noch die Teilnahme an der Klasse D Serie.

Eine Rückstüfung auf die Rookie Lizenz ist nicht möglich. Hat man einmal die Rookie Klasse verlassen, ist die Lizenzklasse D die niedrigste Stufe, auf die man herabgestuft werden kann.

Safety Rating Chart

Safety Rating Tabelle mit allen Klassen

Safety Rating Chart

Safety Rating Tabelle mit allen Klassen

Bei längeren Rennen ist es deutlich einfacher, ein höheres SR zu erhalten. Mehr Kurven auf langen Strecken bedeuten einen besseren CPI, wenn Du die Anzahl der Vorfälle auf einem gleichen Niveau hälst. Sobald du ein einer Lizenzklasse ein SR von 4,99 erreich hast, kann das SR nicht weiter ansteigen. Der CPI tut es jedoch weiterhin. Wenn du mit einem SR von 4,99 dann also mal ein schlechteres Rennen mit mehreren Vorfällen haben solltest, profitierst du somit von dem "unsichtbaren Puffer", den du über 4,99 angesammelt hast.

Wenn du ein SR von 4,00 oder höher erreicht hast, wirst du sofort in eine höhere Lizenzklasse heraufgestuft, vorausgesetzt du hast die Mindestanforderungen (MPR) erfüllt. Diesen Prozess nennt man in iRacing FastTrack. FastTrack funktioniert natürlich auch auf umgekehrtem Wege. Sobal dein SR unter 1,00 fällt, wirst du sofort auf die niedrigere Lizenzklasse herabgestuft. Sollte dein SR zwischen 3,00 und 4,00 liegt und du hast die MPR bereits erfüllt, so wirst du am Ende einer Saison ebenfalls heraufgestugt. Wenn du ein SR von unter 2,00 hast, wirst du am Ende einer Saison herabgestuft.

Je höher deine Lizenklasse ist, desto langsamer ist der SR Fortschritt. Grundsätzlich liegt das daran, weil du bereits einen höheren Durchschnitt an CPI hast. Je höher der CPI Durchschnitt ist, desto schwieriger ist es diesen weiter zu verbessern. Es läuft hier ähnlich wie in der Schule. Wenn man nur "mangelhaft" (Note 5) schreibt, ist es "einfacher" auf eine 4 (ausreichend) oder 3 (befriedigend) zu kommen, als auf eine 1 (sehr gut). Wenn du immer nur sehr gut schreibst, gibt es da nicht mehr viel zu verbessern.

Im Umkehrschluss bereit das eben auch, dass es in höheren Klassen deutlich einfacher ist, sein SR zu verlieren, da der Durchschnitt an CPI bereits sehr hoch ist. In der Rookie Klasse kann man so beispielsweise noch mit 6 Incidents in 10 Runden ein Plus im SR erhalten. In Lizenzklasse A würde man für die gleichen Incidents hingegen ein deutliches Minus im SR erleben. Dennoch ist das SR im Lizenzklasse A natürlich um einiges höher als in der Rookie Klasse.

Der CPI wird für die Vorfälle pro Kurven berechnet. Es gibt keine offiziellen Zahlen, aber es wird angenommen, dass zur Berechnung des SR die letzten ~1.000 Kurven gewertet werden. Für eine Pro-Lizenz beispielsweise fließen in die Bewertung die letzten 2.600 Kurven ein. In niedrigeren Lizenzklassen ist die Anzahl geringer. Das bedeutet auch, dass Rennen mit vielen Incidents früher oder später aus der Berechnung herausfallen.

Wenn man ein Rennen mit 0 Vorfällen beendet, wird man immer ein Plus im SR erfahren. Das liegt daran, dass der Mechanismus eines "gewichteten linearen Durchschnitts" für die berechnung des CPI verwendet wird. Jüngste Kurven (mit oder ohne Vorfällen) zählen mehr, als jene, die beispielsweise 10 Rennen zurückliegen.

Ein sehr schlechtes Rennen mit vielen Vorfällen wird durch zwei verschiedene Mechanismen behandelt: Einer ist die CPI-Historie von maximal 2.600 (Pro-Lizenz) Kurven. Sind die nächsten Rennen deutlich sauberer, korrigiert sich der Wert automatisch. Zweitens die Vorfälle pro Kurven an sich. Dein schlechtes Rennen wird somit den Durchschnitt senken, aber viel weniger, als wenn nur die letzten Rennen in die Berechnung einfließen würden.

Praktisch gesehen kann man so auch keinen direkten Vergleich zwischen 2 Fahrern in Bezug auf SR Gewinne /-Verluste ziehen. Man müsste dafür den genauen CPI Verlauf der Fahrer kennen, was schlichtweg unmöglich ist. Ohne diese Historie fallen unterschiedliche ältere Ergebnisse aus der Wertung raus.

Eine Besonderheit gilt es noch zu Erwähnen: 0 Vorfälle in einem Rennen bedeuten nicht zwangsläufig ein Plus im SR. In einer offiziellen Session zählen auch das Qualifying, das Warmup und das Verhalten nach der Zieldurchfahrt!

So oder so: Fahrt ruhig, besonnen und immer schön vorsichtig! ;)